Geben Fotografen den Menschen, die sie fotografieren, Anweisungen, dann inszenieren sie ihre Fotos. Das ist nicht verboten, es kann sogar besonders guter Journalismus sein, etwa, wenn die Inszenierungen uns Betrachter klüger machen. Einen Nannen-Preis gibt es, wenn wir beim Betrachten vor Staunen den Mund nicht mehr zu kriegen. Eine herausragende Foto-Reportage vermittelt sich ohne Worte. Sie erlaubt einen neuen, ungesehenen Blick auf ihr Thema. Sie entführt den Betrachter, nimmt ihn mit in den Dschungel, auf den Mount Everest oder zumindest nach Castrop-Rauxel. Und sie lässt ihn nicht wieder los.